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Cobs, Pellets und Co. in der Pferdefütterung

                               

Geschichtliches

Als die Pferde noch vornehmlich für den Kriegseinsatz genutzt wurden, suchte man nach Möglichkeiten Futterkonserven herzustellen. Bereits zur Zeit der Napoleonischen Kriege wurden Überlegungen angestellt wie man die Pferde besser mit energiereichem Futter versorgen kann, sandte "Futterboten" aus und erfand in weiterer Folge die Futterbiskuits oder auch Pferdebiskuits genannt. Ab 1870 wurden sie in einer Konservenfabrik in Frankfurt/Main hergestellt. Sie bestanden aus Hafer, Erbsen, Gerste und Leinsamen. Sie hatten einen Durchmesser von 10-12 cm und 1cm Stärke. Die Pferdebiskuits hatten ein Loch und konnten auf einem Seil oder Draht aufgereiht am Sattel befestigt werden.
Im 1. Weltkrieg wurden Pressmischfutter aus Heu, Hafer, Sesam, Biertreber, Erdnüssen, Malzkeimen, Sojamehl und Melasse hergestellt, die etwa 9-10kg schwer waren und als "eiserne Reserve" dienten. Im 2. Weltkrieg wurden die Blöcke etwas leichter und wogen etwa 5 kg. Sie bestanden u.a. aus Hafer, Heu, Stroh, Kartoffelflocken und Futterhefe.
Trotz aller Bemühungen die Pferde ausreichend mit Energie und Proteinen zu versorgen, konnte auf Raufutter in Form von Heu, Stroh oder auch Gras nicht verzichtet werden. Deshalb konnten Kriege auch immer nur in den Sommermonaten und an Orten geführt werden, wo ausreichend Grünfutter vorhanden war. Besonders im 2. Weltkrieg als Heu und Stroh knapp waren, verhungerten die Pferde vor mit Hafer prall gefüllten Futtertrögen.
In den 50er Jahren begann dann die kommerzielle Herstellung pelletierter Mischfutter.
Cobs, Pellets & Co sind also Mischfuttermittel, die erst vermahlen und dann mit einer Pelletiermaschine zu Cobs und Pellets gepresst werden. Sie unterscheiden sich eigentlich nur durch die Lochgröße und die Lochform beim Pressvorgang. Flakes sind Pellets, die nach dem Pressen wieder zerstampft werden. 


Pferdefutter aus 100% natürlichen Rohstoffen zeichnen sich u.a. aus durch optimale Einspeichelung und Kautätigkeit

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Vor- und Nachteile

Die Vorteile pelletierter Futtermittel:
     

  • es können so recht große Mengen in Futtersäcke verpackt werden (20-25kg)    
  • sie sind leicht zu transportieren    
  • für den Pferdebesitzer sind sie leicht zu dosieren    
  • sie verderben nicht so schnell    
  • sie entmischen sich nicht    
  • die Pferde sind schnell fertig mit ihrer täglichen Ration    
     
Die Nachteile pelletierter Futtermittel:
     
  • die einzelnen Komponenten sind für den Verbraucher nicht sichtbar    
  • Pellets führen beim Pferd zu einer unphysiologischen Kaubewegung und fördern so Verspannungen im Kiefergelenk und falschen Zahnabrieb    
  • Es können Schlundverstopfungen entstehen durch das Aufquellen der Pellets in der Speiseröhre des Pferdes    
  • Die Pferde fressen die Pellets sehr schnell, entsprechend findet keine ausreichende Einspeichelung statt, was wiederum zu einer Übersäuerung des Magen-Darmtraktes führt

 

Fazit

Den Vorteilen für den Pferdehalter stehen gravierende gesundheitliche Nachteile für das Pferd gegenüber. Wenn man also unbedingt Cobs, Pellets & Co seinem Pferd füttern möchte, sollte man diese entweder einweichen und mit groben Heuhäcksel vermischen, um die Fresszeit zu verlängern, eine bessere Einspeichelung zu erreichen und die natürliche Kaubewegung zu erhalten oder man verteilt die Pellets/Cobs (sofern sie nicht eingeweicht werden müssen) über dem Heu, damit das Pferd diese langsam heraussammeln muss.

 

Eine Ausnahme bildet die Luzerne. Hier sollten die Pellets oder Cobs den Luzernehäckseln vorgezogen werden. Nach neuen Erkenntnissen können Luzernehäcksel durch ihre harten Stängel bei magenempfindlichen Pferden zu Unverträglichkeiten führen.

 


 

Quellen und weiterführende Links:

www.gesundheit.gv.at

www.vet-magazin.com

www.pferdefutter-beratung.de

www.gesund.co.at

www.vetmed.uni-muenchen.de

www.lohmann-information.com

www.tiermedizinportal.de

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