Die richtige Haltung, Fütterung und Pflege bei Mauke

Mauke ist eine bakterielle Infektion der Haut, vornehmlich in der Fesselbeuge, wobei auch alle anderen Bereiche des Pferdebeins betroffen sein können. Der Auslöser sind Bakterien, die durch feinste Hautrisse eindringen und dort Entzündungen herbeiführen. Der Vorwurf es würde sich als Ursache im Wesentlichen um mangelnde Stallhygiene handeln, ist vollkommen an den Haaren herbei gezogen. Die meisten Besitzer eines von Mauke betroffenen Pferdes achten penibel genau auf regelmäßiges Ausmisten und saubere Ställe.

Die Hauptursachen von Mauke sind vor allem Fütterungs- und Haltungsfehler, die wiederum zu einem nicht funktionierenden Hautstoffwechsel und somit zu einer vermehrten Anfälligkeit für Mauke führen. Häufige Nässe, vor allem im Frühjahr , Herbst und Winter reizt die Haut und ebnet so den Weg für die Entzündung.

Erschwerend können folgende Umstände hinzu kommen:

  • schlechter Allgemeinzustand
  • Stress
  • Allergien
  • Milben
  • Pilzinfektionen

 

1. Haltung

Viele Besitzer eines von Mauke betroffenen Pferdes halten es in der Box, um den Kontakt mit Schmutz und Nässe gering zu halten. Doch daraus entstehen häufig weitere Probleme durch mangelnde Bewegung und Freiraum wie Hufrehe, Stoffwechselstörungen, Koliken, Verhaltensstörungen,... Des Weiteren werden die Lymphflüssigkeit und das Blut aus den Beinen durch fehlende Pumpwirkung nicht mehr richtig abtransportiert (Hufmechanismus- durch Bewegung entsteht eine Pumpwirkung, die Lymphflüssigkeit und Blut aus dem Pferdebein nach oben transportiert). Dadurch können sich die eindringenden Bakterien vermehren und eine Entzündung verursachen. Mauke entsteht.

Boxenhaltung kann also keine Lösung sein, wenn man sein Pferd, egal ob Mauke oder nicht, artgerecht halten möchte.

Offenstallhaltung (am besten nach einem Aktivstallkonzept) mit einem geschlossenen Unterstand und täglichem Zugang zur Weide (zumindest in den Sommermonaten) ist die einzige wirklich artgerechte Haltungsform und wird auch einem Pferd mit Mauke gerecht. Stoffwechselstörungen sind die häufigste Ursache für Mauke, welche wiederum u.a. durch Haltungsfehler (mangelnde Bewegungsmöglichleiten) ausgelöst wird.

Hier gilt es zu beachten, dass möglichst weiche Einstreu im Unterstand verwendet wird. Das können zum Beispiel Sägespäne oder Strohhäcksel sein. Langes, stacheliges Stroh sollte vermieden werden, da dies zu einer weiteren Hautreizung führen kann. (Stroh kann zum Beispiel in einem Heunetz angeboten werden.)

Des Weiteren sollten die Ausläufe möglichst trocken gestaltet werden. Dies kann zum Beispiel durch drainagieren oder durch Paddock-/Gummimatten erfolgen. Sand als Untergrund für den Auslauf ist eher ungeeignet, da dieser bei Pferden mit Behang in diesem hängen bleibt und durch die Reibung wieder zu einer Hautreizung führen kann.

 

2. Fütterung

Die Fütterung eines von Mauke betroffenen Pferdes oder eines Pferdes mit Neigung zur Mauke nimmt einen besonders hohen Stellenwert ein.

Die Darmflora des Pferdes ist sehr empfindlich und kann zum Beispiel durch (nicht notwendige) Getreidefütterung nachhaltig negativ beeinflusst werden. Auch synthetische Zusätze (künstliche Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) können gravierend in den Stoffwechsel des Pferdes eingreifen.

Um eine Besserung oder Heilung der Mauke zu erreichen, sollte das Pferd konsequent getreide-, chemie- und zuckerfrei gefüttert werden.
Nur eine artgerechte Fütterung kann dem Pferd wieder zu einer natürlich gesunden Darmflora und einem tadellos funktionierenden Stoffwechsel verhelfen.

(Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bereits geringe Mengen Getreide zu einer deutlichen Verschlimmerung der Mauke führen können.)

Zusätzlich bieten sich verschiedene Zusätze an, die sich in der Behandlung von Mauke bewährt haben.

Diese sind zum Beispiel

Leinöl > entzündungshemmend, reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, fördert die Hautelastizität

Pferdehanf > reich an Mikronährstoffen, vor allem Zink, zellregenerierend

Seealgenmehl > reich an Mineralien, vor allem Jod und Zink

Brennessel > reich an Kieselsäure, entzündungshemmend, harntreibend

Ingwer, Kurkuma > natürlicher Entzündungshemmer, immunstärkend

Bockshornklee > entzündungshemmend, immunstärkend, abschwellend

Meerrettich > natürliches Antibiotikum

Im Frühjahr bietet sich eine Entgiftungskur aus beispielsweise Brennessel, Löwenzahn und Birkenblättern an.

Auch Leberunterstützende Kräuter wie Mariendistel und Artischocke können den Futterplan im Sommer ergänzen. Eine fertige Mischung bietet die Bio Detox-Kur.

Besonderes Augenmerk sollte bei Mauke auch dem Immunsystem geschenkt werden. Denn dieses ist ja schließlich für die Bekämpfung der eingedrungenen Bakterien verantwortlich.

Eine Kur mit Bio Immun-Fit kann durchaus hilfreich sein.

 

3. Pflege

Die Pflege der von Mauke betroffenen Stellen sollte besonders gewissenhaft durchgeführt werden, um die Haut bei der Heilung zu unterstützen und den Juckreiz zu mildern. Von regelmäßigen (maximal 1mal pro Woche verwenden) Waschungen mit antiseptischen Lösungen wie Betaisodona würde ich abraten. Diese Lösungen bekämpfen nicht nur die Bakterien, die für die Mauke verantwortlich sind, sondern stören auch nachhaltig das Hautmilieu und machen das entsprechende Bein empfänglicher für weitere Entzündungen, Pilzinfektionen oder gar eine Fehlbesiedelung der Haut.

Die Beine sollten möglichst trocken gehalten und täglich von Schmutz befreit werden. Am besten funktioniert dies mit einer nicht zu harten Bürste, wenn der Schmutz trocken ist. Nicht täglich die Beine waschen. Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus und führt zu weiteren feinen Rissen, die wiederum die Eingangspforte für die Bakterien darstellen.

Der Behang sollte nicht abgeschnitten oder gar geschoren werden, es sei denn es ist aus medizinischen Gründen notwendig(z.B. damit der Tierarzt abgestorbenes Gewebe o.ä. entfernen kann). Der Behang ist sicherlich anfällig für Verschmutzungen, aber er trägt auch maßgeblich zum Schutz der darunter liegenden Haut bei.

Wenn sich Krusten bilden sollten diese nicht abgekratzt werden. Krusten sind eine Schutzreaktion des Körpers um ein eindringen weiterer Bakterien zu verhindern. Ein Entfernen dieser stört lediglich die Wundheilung und verlängert nur das Leiden für das Pferd.

Die Krusten werden am besten täglich mit dem Intensiv Pflegeöl behandelt, welches traditionell juckreizlindernd, hautberuhigend, entzündungshemmend und wundheilungsfördernd wirkt. Zudem kann es  Bakterien, Viren und Pilze abtöten und ein weiteres Fortschreiten der Entzündung verhindern.

Knoten unter der Haut können mit dem Fell & Haut Pflegespray eingesprüht werden. Die Basis des Fell& Haut Pflegesprays bildet der Saft der Aloe Vera, welcher die trockene, rissige und irritierte Haut pflegt und ihr hilft  sich zu regenerieren. Die Extrakte der Kamille und Hamamelis wirken entzündungshemmend und juckreizstillend. Das enthaltene Teebaumöl fördert zudem die Durchblutung und hilft Entzündungsflüssigkeit abzutransportieren.