Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Pferden spielt. Doch wie viel Selen benötigt ein Pferd wirklich? Und welche Faktoren beeinflussen den individuellen Bedarf? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf den Selenbedarf und geben Ihnen wertvolle Tipps zur optimalen Versorgung Ihres Pferdes.

Warum ist Selen für Pferde wichtig?
Selen ist entscheidend für die:
- Unterstützung des Immunsystems
- Funktion der Schilddrüsen
- Muskelgesundheit und Zellschutz
- Entgiftung von Schwermetallen

Wie hoch ist der Selenbedarf eines Pferdes?
Der genaue Selenbedarf eines Pferdes hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Größe und Gewicht: Ein 500 kg schweres Pferd benötigt durchschnittlich 1 bis 3 mg Selen pro Tag.
- Leistungsniveau: Sport- und Zuchtpferde haben oft einen höheren Bedarf.
- Grundfütterung: Weidegras und Heu enthalten je nach Bodenqualität unterschiedlich viel Selen.
- Gesundheitszustand: Pferde mit erhöhtem Stress oder bestimmten Erkrankungen können mehr Selen benötigen.
Selenbedarf verschiedener Pferderassen
Je nach Rasse kann der Selenbedarf unterschiedlich sein:
- Robustrassen (z. B. Islandpferde, Haflinger, Fjordpferde): Diese Rassen sind oft an selenarme Weidegründe angepasst und können empfindlicher auf eine Überdosierung reagieren. Ihr Bedarf liegt meist am unteren Ende des empfohlenen Bereichs.
- Warmblüter (z. B. Hannoveraner, Holsteiner, Trakehner): Diese leistungsorientierten Pferde haben durch Training und Muskelbeanspruchung einen etwas höheren Bedarf an Selen.
- Vollblüter (z. B. Englisches Vollblut, Araber): Aufgrund ihrer hohen Stoffwechselrate und der intensiven Nutzung im Sport ist der Bedarf häufig erhöht.
- Kaltblüter (z. B. Noriker, Shire Horse): Diese Rassen haben einen robusten Stoffwechsel, aber bei schwerer Arbeit könnte zusätzliche Selenversorgung erforderlich sein.
- Ponys und Miniaturpferde: Aufgrund ihres geringeren Gewichts benötigen sie eine präzisere Dosierung, da sie schneller auf eine Überdosierung reagieren können.

Selenmangel und -Überdosierung: Woran erkennen Sie eine Fehlversorgung?
Ein Selenmangel äußert sich häufig durch:
- Muskelschwäche und Steifheit (z. B. Weißmuskelkrankheit, eine Muskelerkrankung, die besonders bei Fohlen auftritt)
- Leistungsschwäche
- Schlechte Wundheilung
- Immunschwäche (erhöhte Anfälligkeit für Infektionen)
Eine Selenüberdosierung kann jedoch ebenfalls problematisch sein. Symptome sind:
- Haarausfall, insbesondere an Mähne und Schweif
- Hufprobleme (z. B. Hufrehe oder brüchige Hufe)
- Magen-Darm-Beschwerden (Durchfall, Koliken)
- In schweren Fällen: Nervenschäden, Lähmungen oder sogar Atemversagen

Welche Selenquelle ist die beste?
Nicht alle Selenformen sind gleich:
Organisches Selen (z. B. Selenhefe) ist gut bioverfügbar und sicher.
Anorganisches Selen (z. B. Natriumselenit) hat eine schmalere Sicherheitsspanne und kann bei falscher Dosierung toxisch wirken.
Fazit: Individuelle Bedarfsanpassung ist entscheidend
Jedes Pferd ist individuell und sollte entsprechend seines Bedarfs mit Selen versorgt werden. Eine bedarfsgerechte Fütterung mit hochwertigem, organischem Selen hilft, Mangelerscheinungen zu vermeiden und die Gesundheit langfristig zu unterstützen.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Ihr Pferd optimal mit Selen versorgen? Dann lesen Sie auch unseren Artikel zu den Unterschieden zwischen Natriumselenit und organischem Selen.