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Sommerekzem beim Pferd – mit der richtigen Haltung, Fütterung & Pflege durch den Sommer

Das Sommerekzem beim Pferd zählt zu den häufigsten Allergien – und bedeutet für viele Tiere jedes Jahr massiven Juckreiz, Unruhe und Hautprobleme. Verantwortlich ist eine Überreaktion des Immunsystems auf den Speichel der Culicoides-Mücken. Besonders in den Monaten März bis Oktober zeigen sich die Symptome deutlich: Schweif- und Mähnenscheuern, entzündete Hautpartien, Sekundärinfektionen.

Doch Sommerekzem muss kein Dauerzustand sein. Mit einem ganzheitlichen Managementansatz aus artgerechter Haltung, gezielter Fütterung und natürlicher Pflege lässt sich die Lebensqualität von Ekzemern deutlich steigern – teilweise bis zur Beschwerdefreiheit.

Was ist das Sommerekzem genau?

Das Sommerekzem ist eine allergische Reaktion (Typ I-Allergie) auf bestimmte Inhaltsstoffe im Speichel der Culicoides-Mücken. Die genetische Veranlagung zur Überreaktion ist häufig vorhanden – der tatsächliche Ausbruch hängt jedoch stark von Umweltfaktoren ab:

  • Stress
  • falsche Haltung
  • Fehler in der Fütterung
  • Überlastung des Stoffwechsels

Ziel eines erfolgreichen Ekzemer-Managements muss daher sein, das Immunsystem zu entlasten, die Hautbarriere zu stärken und die Exposition gegenüber Insekten zu reduzieren.

Optimale Haltung bei Sommerekzem: Stressfrei und bewegungsfreundlich

 

Offenstallhaltung – die ideale Lösung (aber nicht die einzige)

Die Offenstallhaltung mit integrierter Weidehaltung ist für Ekzemer optimal. Sie erlaubt natürliche Bewegung, soziale Kontakte, frische Luft und ein stabiles Stallklima – allesamt wichtige Faktoren für ein funktionierendes Immunsystem und einen gesunden Stoffwechsel.

Windgeschützte Ruhebereiche, dichte Fliegennetze und mückenarme Fütterungsplätze helfen zusätzlich dabei, Insektenkontakt zu minimieren.

 

Boxenhaltung mit Verantwortung

Nicht jedes Pferd kann im Offenstall leben. Manche Tiere, z. B. durch jahrelange Einzelhaltung oder ausgeprägtes Herdenverhalten (dominant/unterwürfig), sind in der Box weniger gestresst – was ebenso entscheidend für den Ekzemer ist. In diesen Fällen ist es jedoch unerlässlich, dass Halter aktiv soziale Kontakte ermöglichen, ausreichend Bewegung sicherstellen und das Pferd regelmäßig an die frische Luft bringen.

Das Grundfutter – Fundament jeder Ekzemer-Fütterung

 

Bevor gezielte Ergänzungen überhaupt wirken können, muss die Basis stimmen: das Grundfutter. Es stellt 80–100 % der täglichen Ration und beeinflusst maßgeblich Stoffwechsel, Hautgesundheit und Immunsystem.

 

Ein hochwertiges, strukturreiches Heu mit einem ausgewogenen Rohfaser- und Energiegehalt ist entscheidend – idealerweise analysiert auf Energie, Eiweiß und Spurenelemente. Schimmel, Staub oder überlagerte Qualitäten wirken entzündungsfördernd und belasten den Organismus zusätzlich.

 

Wichtig für Ekzemer:

  • Späte Schnitte mit hohem Faseranteil und niedrigem Fruktangehalt bevorzugen

  • keine silierten Produkte wie Heulage oder Silage

  • Langsame, kontinuierliche Aufnahme durch Heunetze mit kleinen Maschen

  • Bei Übergewicht: portionieren, aber nicht einschränken, um die Darmflora stabil zu halten

Besonders entscheidend:

Nicht nur die Energie, sondern auch der Rohproteingehalt und die Versorgung mit essenziellen Aminosäuren (v. a. Lysin, Methionin, Threonin) haben direkten Einfluss auf das Immunsystem und die Hauterneuerung.
Ein Mangel an hochwertigem, dünndarmverdaulichem Eiweiß schwächt die körpereigene Abwehr und verzögert die Regeneration gereizter Hautpartien – ein Risikofaktor bei Sommerekzem, der oft übersehen wird.

 

 

Ein gutes Heu ist nicht nur Füllstoff, sondern zentraler Bestandteil der Therapie. Erst wenn hier keine groben Fehler vorliegen, entfalten Kräuter, Öle und Spezialmischungen ihre volle Wirkung.

Fütterung bei Sommerekzem: Weniger ist mehr

Der Darm ist das Zentrum des Immunsystems – und die Fütterung damit der entscheidende Hebel in der Ekzemerprophylaxe und -therapie.

 

Grundregeln:

  • getreidefrei & zuckerarm füttern
  • keine wahllose Supplementierung
  • gezielt nach Heuanalyse – z. B. mit SOLO Grundstein
  • starke Leber & gesunder Stoffwechsel als Ziel

Bewährte Futterzusätze bei Sommerekzem:

 

Zusatzstoff

zugesprochene Wirkung

Bio Schwarzkümmelöl

Immunmodulierend, nur saisonal geben

Bio Leinöl

Omega-3-reich, entzündungshemmend

Bio Pferdehanf

Regenerierend, zinkreich

Bio Seealge

Natürliches Jod 

Bio Brennnessel

Entwässernd, entzündungshemmend

Kurkuma, Ingwer

Immunstärkend, antioxidativ, entzündungshemmend

Apfelessig

Haut- & Immunsystemunterstützung

 

Frühjahrskur empfohlen:

Vor dem Beginn der Saison (Februar/März) empfiehlt sich eine milde Entgiftungskur z. B. mit Bio Stoffwechsel-Mix.

Pflege bei Sommerekzem: Natürlich & wirkungsvoll

 

Viele Ekzemerprodukte enthalten problematische Inhaltsstoffe wie PEGs (Polyethylenglycole), die die Haut durchlässiger machen – leider nicht nur für Wirkstoffe, sondern auch für Schadstoffe. Das kann das Problem langfristig verschärfen.

 

Unsere Empfehlung:

 

 

  • 100 % naturbasierte Pflegeprodukte
  • keine synthetischen Konservierungsmittel oder Emulgatoren
  • Pflege mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Kokosöl, Neem & ätherischen Ölen

Beispielplan: Sommerekzem-Management bei einem 450 kg Tinker

Ein konkreter Tagesplan für ein empfindliches Pferd zeigt, wie einfach und wirksam Ekzemer-Management sein kann:

 

Haltung:

  • Täglicher Weidegang, bevorzugt morgens oder abends
  • Unterstand mit Windschutz
  • Sozialkontakt mit Artgenossen, auch bei Boxenhaltung

Fütterung:

Pflege:

  • Vor dem Weidegang:
    → mit Ekzem-Pflegespray einsprühen
    → gereizte/besonders exponierte Stellen wie Euter oder Schlauchtasche mit Ekzem-Pflegesalbe eincremen
  • 1× wöchentlich mit Kräutershampoo waschen (nur bei >18°C)
  • Regelmäßiges Bürsten zur Hautdurchblutung

Zubehör wie Ekzemerdecke, Satteldecke, Halfter, Putzzeug regelmäßig waschen!

Hygiene: Ein unterschätzter Erfolgsfaktor

 

 

Hygiene ist beim Ekzemer kein Extra – sie ist essentiell:

 

  • Pferd regelmäßig mit natürlichem Shampoo waschen
  • Schweiß, Urin & Kotrückstände entfernen – besonders an Bauch, Brust, Euter/Schlauch, Schweifansatz
  • Produktrückstände entfernen, bevor neue Pflege aufgetragen wird
  • Zubehör regelmäßig reinigen

 

Waschen Sie nur bei Außentemperaturen über 18 °C – Winterwäschen sind tabu!

Ekzemerdecke – ja oder nein?

Ekzemerdecken können kurzfristig helfen, sind aber nicht als Dauerlösung gedacht:

  • sie behindern die Thermoregulation
  • sie fördern Hitzestau, Pilzbildung und Infektanfälligkeit
  • sie machen das Pferd langfristig empfindlicher

Besser: Pflegeprodukte mit nachhaltiger Wirkung, die Hautbarriere stärken – und das Pferd natürlich schützen, ohne Einschränkungen.

Fazit: Sommerekzem erfolgreich managen – mit Konzept statt Kompromiss

Das Sommerekzem ist kein unausweichliches Schicksal. Es ist ein Warnsignal für ein gestresstes Immunsystem, das über Haltung, Fütterung und Pflege wieder in Balance gebracht werden kann.

Mit einem klaren, natürlichen Konzept und hochwertigen Produkten lassen sich Ekzemer nicht nur stabilisieren – viele Pferde erleben symptomfreie Sommer ganz ohne Decke und Chemie.

Unsere Empfehlung für Ekzemer-Pferde

 

 

 

Das Sommerhaut-Set von NATÜRLICH PFERD – bewährt, natürlich, effektiv:

  • Bio Natur Pur Vital Plus
  • Bio Schwarzkümmelöl
  • Ekzem-Pflegespray
  • Ekzem-Pflegesalbe
  • 2 kg Bio Hanf-Leckerli gratis